Zunderschwamm

Der Zunderschwamm (Fomes fomentarius) ist ein Schwäche- und Wundparasit und wächst bevorzugt an älteren Stämmen von Buche und Birke, seltener an anderen Laub- und Nadelbäumen. Die auf den Stämmen sitzenden, halbkreisförmigen und relativ großen Fruchtkörper sind sehr auffällig.

Bei einem Spaziergang im Wald oder in parkähnlichen Baumbeständen kann man diesen Pilz daher leicht entdecken. Als Schwäche- und Wundparasit befällt der Zunderschwamm kein verbautes Holz, er verursacht aber eine intensive Weißfäule und kann die Bruchsicherheit von befallenen Bäumen erheblich herabsetzen.

Woran erkennt man den Zunderschwamm?

Der Zunderschwamm besiedelt ältere und geschwächte Bäume über Verwundungen in der Rinde, Astwunden oder Astabbrüche. Die hufförmigen Fruchtkörper sitzen direkt auf der Rinde der Stämme oder auch an starken Ästen. Häufig findet man kleine Gruppen von Fruchtkörpern an einem Baum.

Die Fruchtkörper können mehrere Jahre alt werden, sind konzentrisch gezont und bräunlich, später gräulich-weiß gefärbt. Sie entwickeln mit der Zeit eine harte Kruste und können 10 - 25 cm breit und bis zu 20 cm hoch werden. Die Porenschicht auf der Unterseite der Hüte ist anfänglich cremefarben und wird mit der Zeit bräunlich.

Woher hat der Zunderschwamm seinen Namen?

Unter der harten Hutkruste der Fruchtkörper befindet sich eine dünne, faserige Schicht, die früher gesammelt und zur Herstellung von Zunder genutzt wurde. Dieses Material ist leicht brennbar, und durch Flachklopfen und Einlegen in Salpeter konnte seine Brennbarkeit noch gesteigert werden.

Früher war der Zunderhandel in manchen Gebieten von wirtschaftlicher Bedeutung. Der 1991 gefundene und als „Ötzi“ bekannt gewordene Urzeit-Mann vom Similaun-Gletscher führte neben Pfeil und Bogen, einem Dolch und Feuersteinen auch Zunder mit sich.